Herzinsuffizienz bei Hund und Katze

Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz in seiner Funktion eingeschränkt. Der Herzmuskel schafft es nicht mehr , die benötigte Menge Blut durch den Körper zu pumpen. Organe werden nur noch ungenügend mit Sauerstoff und Energieträgern versorgt. Dieser Zustand kann akut auftreten.

Im Blutkreislauf kann zu einem Rückwärts- oder Vorwärtsversagen kommen:

Beim Rückwärtsversagen kommt es wegen der mangelnden Pumpfunktion zum Rückstau des sauerstoffarmen Blutes, das aus der Lunge und dem Körperkreislauf zum Herzen zurück fliesst. Dies kann zu einem Druckanstieg in den Blutgefäßen führen. Es wird mehr Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe gedrückt. Die Folge können Wassereinlagerungen (Ödeme) sein, z. B. in der Lunge oder in den Beinen.

Beim Vorwärtsversagen reicht die Pumpfunktion nicht aus, um den Körper (Muskeln/Organe) ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Dies kann zu Atemnot bei geringer Belastung oder gar in Ruhe führen. Die Kondition des Hundes oder der Katze verschlechtert sich.

Symptome einer Herzinsuffizienz

Verminderte Leistungsfähigkeit
Müdigkeit
Appetitlosigkeit
Husten
Atemnot (vor allem bei leichter bis schwerer Belastung) Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme)
vermehrter Harndrang nachts
Herzrhythmusstörungen

Betroffene Hunde und Katzen schlafen vorzugweise in Bauchlage mit erhöht gelagertem Kopf. Bei dieser Haltung nehmen die Wassereinlagerungen in der Lunge ab. Das Atmen im Schlaf wird erleichtert.

Man unterscheidet diese Formen:

  • Rechtsherzinsuffizienz: Eingeschränkte Pumpfunktion der rechten Herzkammer. Sie pumpt das sauerstoffarme Blut zur Lunge.
  • Linksherzinsuffizienz: Eingeschränkte Pumpfunktion der linken Herzkammer. Sauerstoffreiches Blut wird in den Körperkreislauf und zu den Organen gepumpt.
  • Globale Herzinsuffizienz: Kombination aus Links- und Rechtsherzinsuffizienz.
  • Systolische Herzinsuffizienz: Verminderte Auswurfleistung der linken Herzkammer, die das Blut in den Körperkreislauf pumpt.
  • Diastolische Herzinsuffizienz: Gestörte Dehnbarkeit der linken Herzkammer. Sie muss gegen einen erhöhten Widerstand gefüllt werden, ehe das Blut von dort in den Körperkreislauf gepumpt wird.
  • Akute Herzinsuffizienz: tritt innerhalb von Minuten bis Stunden oder wenigen Tagen auf.
  • Chronische Herzinsuffizienz: Diese Erkrankung liegt bereits seit Wochen, Monaten oder Jahren vor.

Ursachen einer Herzinsuffizienz

Einer Herzinsuffizienz können folgende Vorerkrankungen zugrunde liegen:

Gefäßschäden am Herzmuskel
Herzinfarkt
Bluthochdruck
Herzklappenerkrankungen
Herzmuskelentzündungen
angeborene Herzfehler
Herzrhythmusstörungen
Schilddrüsenüberfunktion

Normale Blutdruckwerte bei Hund und Katze

Der obere (systolische) Blutdruck sollte bei 110 bis 140 mmHg, der untere (diastolische) Blutdruck bei 60 – 80 mmHg liegen.

Normaler Puls bei Hund und Katze

Beim Hund 80 bis 120 Schläge pro Minute
Bei der Katze 110 bis 160 Schläge pro Minute (der obere Bereich gilt für Welpen ab der 3. Lebenswoche)


Prognose einer Herzinsuffizienz

Wird eine Herzinsuffizienz durch Beseitigung der Ursachen wie z. B. der Stabilisierung des Blutdrucks behandelt, kann die Prognose deutlich verbessert werden.

Achten Sie bitte darauf, dass Ihr Tier ausreichend Bewegung hat, sich aber nicht übernimmt. Letzteres trifft vor allem auf Hunde zu. Katzen haben von Natur aus eine schonendere Art, sich zu bewegen.

© Tierheilpraxis Elisabeth Caspers


Herzinsuffizienz bei Hund und Katze

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