Worum handelt es sich?
Diese Erkrankung ist auch unter der Bezeichnung „Eosinophiler Granulom-Komplex (EGK)“ bekannt. Es handelt sich um eine Erkrankung, bei der es vor allem im Maul der Katze zu Entzündungen kommt. In der Schleimhaut der Katze sammeln sich bestimmte Abwehrzellen an. Es entstehen sogenannte Granulome.
Ursachen
Die Ursache ist unbekannt. Man nimmt an, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt.
Häufig treten die Entzündungen der Maulschleimhaut im Rahmen einer juckenden Hautentzündung auf. Durch häufiges Putzen kommt es vermutlich zu kleinen Verletzungen der Zungen- und Maulschleimhaut der Katze. In manchen Fällen soll diese Erkrankung auch in Folge eines Flohbefalls auftreten. Durch Flohbestandteile reagieren diese Katzen allergisch. Das Abwehrsystem wird aktiviert. Diese Partikel gelangen bei der Fellpflege auf die Zunge und Mundschleimhaut. Entzündungen sind die Folge.
Drei verschiedene Krankheitsbilder
Das indolente Ulcus
„Indolentes Ulcus“ beschreibt ein schmerzloses Geschwür. Es tritt meist ein- oder beidseitig an der Oberlippe auf. Betroffen sind eher jüngere Katzen. Dieses Geschwür sieht aus wie ein kleines ausgestanztes Hautstück am Übergang zur Maulschleimhaut. Es blutet nicht und ist deutlich abgegrenzt. Der Rand des Ulcus ist meist etwas erhaben. Die meisten Katzen fühlen sich von diesem Geschwür nicht gestört. Manchmal bilden sich diese Geschwüre von selbst wieder zurück. Beachtet man solche Geschwüre zu lange nicht, kann sich daraus ein bösartiges Plattenepithelkarzinom bilden.
Das eosinophile Plaque
Als Plaque umschreibt man in der Dermatologie eine flache, harte Hauterhebung. Es handelt sich besonders um weisse Blutkörperchen, die man bei dieser Hauterkrankung vermehrt mikroskopisch fest stellt. Hautveränderungen finden sich oft am Bauch oder an den Innenschenkeln. Seltener sitzen sie auch am Übergang von Haut zu Schleimhaut (Maul, Geschlechtsbereich, After). Es handelt sich um einzelne oder mehrere, gut abgegrenzte, erhöhte, verschiedenförmige, flache, gerötete und zum Teil nässende haarlose Hautverdickungen. Diese Stellen stören die Katze sehr. Sie entwickelt einen Leckzwang.
Das eosinophile Granulom
Granulom ist der medizinische Begriff für knötchenartige Veränderungen. Diese können irgendwo in der Haut oder in der Maulschleimhaut vorkommen. Meistens treten die Symptome an den Hinterbeinen, am Kopf, an der Zunge oder am Gaumen auf. An den Hinterbeinen erkennt man gut abgegrenzte, gelblich bis rosafarbene, harte Hautveränderungen. Häufig verlaufen sie strangförmig und sind mit Haaren bedeckt. Solche Stellen entdeckt der Katzenhalter eher zufällig. Die betroffenen Katzen stören sich nicht daran. Am Kopf können sich Schwellungen oder Knoten an der Unterlippe bilden oder das Kinn ist schmerzlos geschwollen.
Symptome
Typisch sind zahlreiche gelbliche Knötchen, die sog. eosinophilen Granulome. Sie sind erhaben und befinden sich vor allem auf dem Zungenrücken. Auch harter und weicher Gaumen können betroffen sein.
Die entzündete Schleimhaut kann schmerzhaft sein. Katzen mit Eosinophilem Granulom können plötzlich nicht mehr fressen oder speicheln vermehrt. Gerötete, nässende und juckende Hautpartien können begleitend am Bauch, am Kopf und an den Innenseiten der Oberschenkel auftreten.
Therapie
Die Behandlung dieser Erkrankung kann sich lange hin ziehen. In der Schulmedizin setzt man vorzugsweise Cortison ein. Es wirkt dämpfend auf das Abwehrsystem und hemmt die Entzündungen. Zieht sich die Erkrankung besonders lange hin, kommt ein Hormon aus der Gruppe der Gelbkörper-Hormone zum Einsatz. Aufgrund der vielen Nebenwirkungen sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig. Oft bekommen diese Katzen zusätzlich Antibiotika, um weitere Entzündungen an den betroffenen Haut- und Schleimhautzellen durch eine Infektion mit Bakterien zu verhindern.
Eine klassisch-homöopathische Behandlung ist begleitend anzuraten und sinnvoll. Das Autoimmunsystem betroffener Katzen kann stabilisiert werden und die Beschwerden reduzieren sich.
Prognose
Wie bei allen Automimmunerkrankungen ist auch das Eosinophile Granulom nicht heilbar. Trotzdem können solche Patienten gut damit leben, wenn sie stabilisiert werden.
© Tierheilpraxis Elisabeth Caspers